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Working Holiday Neuseeland - Thks fr th mmrs!

  • Writer: Petra Pan
    Petra Pan
  • Oct 28, 2019
  • 13 min read

2. Oktober 2018 bis 26. September 2019


(Disclaimer: Die Bilder zeigen mich von Napier bis Raglan, alle Bilder von der Zeit davor, findest du in diesem Blogpost (leider auf meiner Virus zerfressenen alten Homepage)/ Photocredits von Raglan, Piha und Hobbiton gehen an L.J.Winter)


Ich befinde mich beim Schreiben dieser Zeilen genau in der Verabschiedungsphase zwischen Menschen die mir ans Herz gewachsen sind und der Verabschiedung von Neuseeland. Es ist also mit übermäßiger Emotionalität zu rechnen.





Vorwort



Ich kam vor einem Jahr nach Neuseeland weil ich in Deutschland traurig war, mich leer fühlte, meinen Platz im Leben verloren oder vielleicht auch nie gefunden hatte. Ich war lost. Und hoffte, dass ich während der Reise finden würde wonach ich suche. Aber lasst euch gesagt sein, ein Jahr ist nichts. Gefühlt kam ich gerade erst an und nun soll ich schon wieder gehen? Ich bin noch nicht bereit dazu. Ich habe so viel dazu gelernt. War so unendlich glücklich. Hab mein Herz tanzen lassen. Habe Menschen kennen gelernt, die das gleiche Mindset teilen. Ich war glücklich.



Die letzten Stunden und Tage


waren intensiv. Sehr intensiv. Mir bricht das Herz weil ich mich verabschieden muss intensiv. Während ich in Napier war und alles für Australien geplant habe, hatte ich irgendwie so richtig die Lust auf Neuseeland verloren und wollte einfach nur weg. Ich dachte ich hätte alles gesehen und alles erlebt. Ich hatte nur noch 3 Wochen zum Reisen übrig, die ich voll durchgeplant hatte und davon auch keine großen Überraschungen mehr erwartete. Und dann kam Raglan und zog mir erst die Schuhe aus und jetzt den Boden unter den Füßen weg. Warum Raglan noch mal alles verändert hat, könnt ihr hier nachlesen.


Jedenfalls sitze ich gerade im Busbahnhof in Hamilton und heule vor mich hin weil ich mich verabschieden musste. Verabschieden von Roadtrips, einsamen Stränden, Bauchschmerz hervorrufenden Lachanfällen, Chillsessions auf der Schaukel. Verabschieden vom Glücklich sein. Kann sich vielleicht jeder vorstellen wie hart das ist. Ich hoffe, dass wenn der Blogpost erscheint, mein kleines Herzchen nicht mehr weh tut und ich mich nur noch an die schönen Momente erinnere und nicht mehr an den Abschiedsschmerz. (Edit 5 Wochen später - lasst euch gesagt sein: die Zeit heilt alle Wunden und Abschiedsschmerzen)






Erstmal ganz nüchtern ein paar Fakten, die man mich vielleicht über meine Reise fragen würde:


Meine Top 5


Milford Road und Sound

Bridal Veil Falls

Mt. Cook Village und Hooker Valley Track

Surfstrände und Orte an der Westküste

die übermäßige Freundlichkeit der Menschen





Lieblingsort


Ganz klar Mount Maunganui - das Surferörtchen an der Ostküste. Geilster Vibe, tolle Menschen - Wohlfühloase!





Die überbewertesten Orte


Da gibt es im Grunde gar nicht sehr viele, denn Neuseeland ist an jeder Ecke toll.


Städte - die kann Neuseeland nicht. Alle langweilig. Alle austauschbar

Hot Water Beach - für ein paar Warmwasser Löcher muss nun wirklich niemand hier her kommen


Generell ist mein Tipp - bewegt euch nicht nur auf den Touristenpfaden. Macht maps.me auf und fahrt zu einem Strand, zu einem Berg, zu einem Aussichtspunkt. Es gibt so viel zu entdecken! Aber lasst die Touristenorte auch nicht aus, denn es gibt meist einen Grund warum die Orte so berühmt sind - weil sie einfach schön und sehenswert sind.




Mein schönstes Erlebnis


Ich habe verdammt lange darüber nachgedacht und ich kann einfach nicht eines benennen. Es gab so viele besondere Momente in denen ich zu Tränen gerührt war. Alpakas streicheln, Berge bestaunen, Strände entlang laufen, Wellen lauschen, mit lieben Menschen lachen ...






Mein traurigstes Erlebnis


Abschiede! Abschiede durch den Tod, durchs weiter ziehen oder Abschiede von falschen Vorstellungen. Leb wohl zu sagen tut einfach immer weh egal in welchem Land man gerade ist oder wie glücklich man ist.





Wetter


Ich hatte so viel Glück mit dem Wetter. Ich hatte einen großartigen warmen sonnigen Sommer, einen milden Winter, einen schönen Frühling und Herbst. Klar hat es auch mal geschüttet und tagelang nicht aufgehört, sodass die Straßen überschwemmt waren, wie in Greymouth aber so ganz grundsätzlich hatte ich extrem viel Glück mit dem Wetter und ich kann mich nur an einen Ausflug in die Catlins erinnern der Wettertechnisch eher suboptimal war.







Wie bin ich hier kostengünstig durchgekommen?



Ich habe 14 Mal gewwooft/helpx gemacht, das heißt meine Arbeit gegen ein Bett/Essen eingetauscht und finde das die beste Sache der Welt. Allerdings muss man auch immer aufpassen, dass man sich nicht ausnutzen lässt. Ihr solltet wissen was ihr wert seid, wie viel ihr pro Stunde verdienen würdet und ob die Gegenleistung zu eurer Arbeit groß genug ist. Ansonsten geht einfach!


Ich hab Küchenschränke geputzt, Gärten umgegraben, Katzen gesittet, Alpakas geschoren (also dabei geholfen), Fitnessgeräte gestrichen, Geschirr gespült, Unkraut gezupft, einen Gemüsegarten angelegt und und und...


Ich hab mich dabei immer sicher und gut aufgehoben gefühlt und meist hat es mir sogar Spaß gemacht. Wwoofen ist also nur jedem zu empfehlen, der kostengünstig reisen will.


Tipp: Ihr könnt in ganz Europa ohne Visum wwoofen. Bock auf nen Europatrip?!





Jobs


Die meiste Zeit habe ich mit Housekeeping verbracht, um genau zu sein 6 Monate meiner Reise. Ich hasse es wie die Pest aber es ist ein easy way ungelernt Geld zu verdienen.


Fish n Chips Shop - mal abgesehen vom cholerischen Besitzer und der Tatsache, dass es ekliges Zeug war, mein liebster Job. Essen zubereiten, Bestellungen aufnehmen, abkassieren - ich hätte im Vorfeld nie gedacht, dass dieser Job mir Spaß machen würde aber das tat er.


Weinernte - wenn man in Neuseeland ist, dann muss man irgendwas mal geerntet haben und ich glaube mit Wein war ich da noch gut dran. Es war nicht einfach, ich war mehrfach am Rande des Nervenzusammenbruchs, dennoch möchte ich die Zeit nicht missen.


Weinflaschen etikettieren - habe ich nur eine Woche gemacht. Stupide ohne Ende aber wenn man liebe Kollegen hat, dann sehr einfach verdientes Geld.


Es gibt übrigens fast überall in Neuseeland nur die 17,70 € Mindestlohn, es sei denn man ist für irgendwas ausgebildet oder arbeitet im Schlachthof oder so. Ich habe am Ende knapp 7 Monate mit Arbeiten verbracht, im Schnitt allerdings nur um die 25 h die Woche. So könnte ich mir meine Work/Life Blance auch weiterhin vorstellen.





Was habe ich ausgegeben?


Das kann ich so genau nicht sagen weil ich zwar, Alman wie ich bin, alles genau aufgeschrieben habe aber nur manchmal aufgeschrieben habe was ich verdient habe. Somit ist meine ausgegebene Summe höher weil ich meinen Verdienst nicht mit aufgeschrieben habe. Ich würde mal schätzen, dass ich so ca. 3000 Euro ausgegeben habe.


Mehr Fakten fallen mir gerade nicht ein. Ich bin halt mehr ein emotionaler Mensch und werde euch im folgenden mit Lebensweisheiten, Tiefgründigkeit aber auch mit ein paar Fun Facts zu schwafeln.


Ich weiß, dass ich mich bei ganz vielen Dingen wiederholen werde, die ich bereits in meinem "mein erstes Jahr als arbeitsloser Obdachloser" Blogpost geschrieben habe aber meine Ansichten in die Richtung haben sich noch mehr erweitert und ich möchte diese in die Welt heraus tragen um vielleicht den ein oder anderen zu inspirieren.






Was habe ich gelernt


In erster Linie verdammt viel über mich selbst. Keine Ahnung was ich will aber ich weiß inzwischen viel mehr was ich nicht will und das Größte davon ist Negativität. Ich will selbst nicht mehr so negativ sein und mich nicht mit Menschen umgeben die negativ sind. Ich will Positivität in die Welt heraus tragen. Bewusstsein teilen. Veränderung teilen. Liebe teilen. Sei selbst die Veränderung die du dir für die Welt wünscht!





Natur


Mein bester Freund und unser aller bester Freund sollte die Natur sein. Sie ist das Wertvollste was wir haben und lasst euch gesagt sein, nach einem Jahr Neuseeland hat man Natur gesehen, die schöner ist als alles wovon man je geträumt hat. Ich glaube niemand kommt aus Neuseeland zurück und ist nicht völlig stoked von der Schönheit der Natur. Und ich habe große Angst, dass Babies die heute geboren werden nicht mehr die Chance haben ein Neuseeland zu sehen wie ich es noch erleben durfte.






Minimalismus


Ich brauche verdammt wenig im Leben und das hat eigentlich nur Vorteile, denn mit Besitz kommt Verantwortung und die will ich momentan in keinster Weise tragen. Das einzige was ich will ist frei sein, ohne große Besitztümer um die ich mich kümmern muss. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich das jemals wieder ändern wird. Wenn man einmal für so lange Zeit mit so wenig sehr gut ausgekommen ist, warum sollte man dann mehr haben wollen. Man kann nur Geld und Ressourcen sparen und das Geld was man verdient in neue Abenteuer stecken und den Rest der Zeit seine Freiheit genießen und leben.





Negative Gedanken zur Zukunft unseres Planeten


Ich weiß, ich erzähle euch erst was von Positivität und blablubb aber in Bezug auf die Situation unseres Planeten muss ich leider sagen - wir sind am Arsch. Meiner Meinung nach haben wir den Absprung verpasst. In 50 Jahren haben wir unseren Planeten fast komplett zerstört und so lange das Kapital regiert, was es immer wird, schaffen wir den Rest in den nächsten 20 Jahren auch noch. Aber was könnt ihr tun um am Ende mit dem Gefühl zu gehen, alles versucht zu haben: Go vegan. Kauft regional. Lebt bewusster. Konsumiert weniger. Legt euren Fokus auf die wichtigen Dinge im Leben anstatt auf Konsum. Jeder Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung... und der erste Schritt ist seine Scheuklappen abzunehmen!





Freiheit


Ich will nicht "commiten", in keinster Weise. Ich will durch nichts und niemanden an einen Ort gebunden sein müssen. Für eine gewissen Zeit ist das okay aber irgendwann kommt immer das Gefühl, das ich weiter ziehen muss. Ich war 30 Jahre meines Lebens nicht frei und habe das nur unterschwellig gespürt aber nun wo ich frei bin, sperrt mich niemand mehr in einen Käfig aus Konventionen und Erwartungen. Im Herzen war ich schon immer ein kleiner Hippie und das hat sich durch die Reise dahin gehend verstärkt, dass ich inzwischen gern andere Menschen von meinem Mindset überzeugen will. Kommt auf die gute Seite der Macht - wir haben gutes Karma!





Was hat mich berührt


Ich habe so oft geweint aber nicht aus Liebeskummer, Heimweh oder Schmerzen sondern aus Überwältigung. Überwältigt darüber wie wunderschön unser Planet ist. Wir haben all diese atemberaubenden Orte auf unserer Erde. Wir haben diese besonderen Orte sogar vor unserer Haustür, wir müssen nur die Augen öffnen und diese auch betrachten. Ich bin Neuseeland sehr dankbar, denn es hat mir die Augen geöffnet für all die Schönheit in der Welt.






Was habe ich vermisst


Familie - Klar habe ich meine Familie und Freunde vermisst aber in Zeiten von moderner Technik und Videotelefonie fiel es mir persönlich weniger schwer. Ich hätte mir in schweren Momenten die Umarmung meiner Eltern oder Freunden gewünscht aber so im Großen und Ganzen hielt sich mein Heimweh in Grenzen


Tanzen - Neuseeland ist nicht sonderlich bekannt für gute Clubs und so habe ich es sehr vermisst zu guter Musik einfach nur bis zum Morgengrauen durchzutanzen


Konzerte - Neuseeland ist auch kein sonderlich musikalisches Land. Ich habe einige Live Konzerte mitgenommen und jedes davon genossen aber es gibt kaum Straßen- oder Barmusik und für jemanden der in Deutschland jede Woche zu einem Konzert gegangen ist, war das schon irgendwie hart


Essen - was ich allerdings am allermeisten vermisst habe, ist gutes Essen. Touristen wird es nicht auffallen aber wenn man länger in Neuseeland ist, dann merkt man, dass die keine gute Esskultur haben.


Ich wurde gefragt was typisch Neuseeländisches Essen ist. Das gibt es nicht. Vieles ist englisch und die Engländer sind ja auch nicht gerade berühmt für ihre außerordentlich gute Küche. Alles was gesund ist, ist teuer und die schlechten Lebensmittel wie Chips und Kekse, kann man für kleines Geld kaufen (ich habe mich jedenfalls erst mal am Obststand im australischen Supermarkt ausgetobt wo man 3 Pakete Erdbeeren für 5 Dollar bekommt, während in NZ eine Packung so viel gekostet hat)







Was nehme ich für mein weiteres Leben mit:


Leben im Moment


Ich habe gelernt mehr im Moment zu leben. Nicht so viel darüber nachzudenken was morgen ist oder was gestern war, sondern diesen Augenblick der jetzt gerade stattfindet mehr in mich einzusaugen und weniger vorbei fliegen zu lassen. Ich habe angefangen zu meditieren, hauptsächlich an kraftvollen ruhigen Orten um deren Energie und Ruhe in mich aufzusaugen und den Moment zu spüren. Ich weiß, dass das in einem normalen hektischen Alltagsleben kaum möglich ist aber deshalb ist es umso wichtiger sich große Auszeiten zu schaffen um sich wieder mehr auf sich selbst besinnen zu können, denn sonst läuft das Leben an einem vorbei und ihr verpasst ihm eine innige Umarmung zu geben.







Dankbar für kleine Dinge


Ich war so eine undankbare Bitch. Ich hatte alles und ich konnte nichts wert schätzen. Inzwischen versuche ich alles wert zu schätzen. Eine saftige frische Papaya, die Tatsache, dass ich jeden Morgen in der Lage bin aufzustehen und unsere Erde zu sehen, Musik zu fühlen, Liebe zu schenken, lachen zu können. Ich nehme mir auch oft die Zeit und denke darüber nach wie Dankbar ich gerade bin und wofür und bedanke mich für alles beim Universum.







Zeit


Zeit hat man nicht, die nimmt man sich! Und während ich hier alle Zeit der Welt habe zum nachdenken, Dankbar sein und Meditieren, sehe ich wie Freunde und Familie in Deutschland hustlen. Und wenn sie nicht hustlen, sich mit irgendwas betäuben. Fernsehen, Alkohol, Parties, Egomanie etc. Nehmt euch doch einfach mehr Zeit. Lasst euch 2 Wochen krank schreiben (ihr seid nicht auf diesem Planeten um nur zu arbeiten) und geht raus in die Natur. Schnappt eure Kinder und verbringt Zeit mit ihnen. Besucht eure Eltern. Nehmt euch die Zeit zum Leben!






Menschen


Ich kann es ja nicht glauben, dass ich das mal schreiben würde aber auch Menschen können eine Reise zu etwas ganz Besonderem machen. Ich bin dankbar, dass ich wenige aber dafür umso wundervollere Menschen auf meiner Reise kennen lernen durfte, die mich getröstet haben, wenn ich traurig war. Die mich zum Lachen gebracht haben oder die einfach nur einen scheiß Job etwas erträglicher gemacht haben. Es ist nicht wichtig, dass ihr auf Reisen 100 oberflächliche Freundschaften knüpft, sondern das ihr Menschen findet, die euren Horizont erweitern und euch zu einem besseren Menschen machen. Also wenn ihr das lest, ihr wisst, dass ihr gemeint seid. Danke für all die schönen Stunden und gemeinsamen Erlebnisse. Danke, dass ihr Teil meiner Reise wart und somit immer in meinem Herzen bleiben werdet. Und ich danke auch den paar Wenigen die aus meinem alten Freundeskreis übrig geblieben sind. Danke, dass ihr immer noch da seid obwohl wir uns nicht oft gehört haben. Ich liebe euch und bin euch dankbar für jede Nachricht zur richtigen Zeit, für offene Ohren und dafür dass ihr immer noch meine Freunde seid.






Fun Stuff in New Zealand



Ich habe in meinem ganzen Leben nicht so viele Regenbögen gesehen wie in einem Jahr in Neuseeland. Gefühlt jeden zweiten Tag gab es irgendwo einen Regenbogen zu bestaunen. Der Vorteil daran, dass es so oft regnet und dann gleich wieder schön wird.


Als ich vor fast 1,5 Jahren in Australien ankam, dachte ich "Shit, dieser links Verkehr. Da gewöhne ich mich nie dran". Ich habe nach ca. der Häfte meiner Reise bei Netflix eine europäische Serie geguckt und da fuhr ein Auto auf der rechten Spur und ich dachte allen ernstes " fuck, die fahren da in den Gegenverkehr. Oh mein Gott, es gibt da bestimmt gleich nen üblen Unfall". Es hat ein paar Sekunden gedauert bis mir einfiel was Sache war. Das war der mir Moment, wo ich wusste, dass ich endgültig in Neuseeland und im Linksverkehr angekommen bin.


Und kennt ihr diese Leute die von einer langen Reise zurück kommen und denen "angeblich" mache Wörter nicht mehr auf deutsch einfallen. Und alle dann immer Augen verleiernd "Noar XY, will sich mal wieder wichtig tun und so international sein"...

I'm sorry aber das ist wirklich so. Das ist von Niemandem Wichtigtuerei oder sonst was. Manche Ausdrücke habe ich in Deutschland nie genutzt und habe sie dann in NZ für eine Weile jeden Tag gehört. Klar, dass mir dann nur das Wort "forklifter" oder "bin" einfällt anstatt Gabelstapler oder Mülltonne. Oder manche Sachen machen im Englischen mehr Sinn oder klingen einfach besser. Vor allem fluchen. Oder halt einfach so Floskeln, wie "how is it going, maiiiit?" Ich hab in Deutschland nie fremde Menschen gefragt "wie geht es dir, Kumpel?".... deshalb seht es uns "international people" nach, wenn wir einigen Shit nur noch in english droppen können :-D





Jandals aka Thongs aka Flip Flops - DIE Fußbekleidung in Neuseeland.

Guys, seriously - ich habe in Deutschland nie Jandals getragen. Ich hab die Dinger gehasst. Dieses Geräusch und dieses Ding zwischen den Zehen. Inzwischen bin ich an dem Punkt wo ich jedes Mal genervt bin wenn ich richtige Schuhe anziehen muss. Kiwis tragen gefühlt entweder Jandals oder Gumboots. Da gliedert man sich halt irgendwann ein und sind wir mal ehrlich, die Dinger sind vlt nicht das beste für den Fuß aber sie sind "versatile", leicht und nehmen im Gepäck keinen Platz weg.


Hunde!

Also wenn ihr Angst vor Hunden habt, dann kommt lieber nicht nach Neuseeland. Die rennen hier nämlich alle einfach so herum. Fast niemand hat seinen Hund an der Leine und die meisten sind so freundlich, dass sie immer zu einem ankommen. Für mich ein Paradies und ich habe in NZ so viele Hunde gestreichelt wie noch nie vorher in 31 Jahren Leben.


Während weltweit und in Australien im Besonderen, sehr oft mit "fucking..." geflucht wird, haben es die Kiwis mit "bloody...". Besonders schön wird es wenn man wie ich von beiden Seiten "influenced" ist und das kombiniert.... "You had one fucking bloody job, maaaait"


Deutsch sein - Von Deutschland aus betrachtet hätte ich mich nie als sonderlich deutsch gesehen aber wenn man im Ausland lebt, dann wird einem erst mal bewusst wie deutsch man ist. Organisiert, pünktlich, zuverlässig und als Arbeitnehmer im Ausland gerne gesehen auf Grund von diesen Eigenschaften. Die sind immer noch ziemlich tief in mir verankert aber trotzdem bin ich soooooo viel relaxter geworden.


Fußgänger Kreuzungen kreuzt man (oft) quer. Wenn die Fußgängerampel in großen Städten auf grün schaltet, dann sind alle Autoampeln rot und somit kann jeder Fußgänger gehen, unter anderem halt auch quer über die Kreuzung. Finde ich persönlich unheimlich praktisch und habe ich oft genutzt. Tipp für Deutschland!


Man sagt ganz oft Danke - zum Busfahrer, zur Kassiererin. Ein bisschen mehr Freundlichkeit schadet keinem also los, seid weniger deutsch und mehr freundlich!


Schattenseite


Uh, ja, ich spreche auch die schlechten Dinge an in einem Land, welches immer in den Himmel gelobt wird und in dem alles rosarot zu sein scheint. Das ist es aber leider selbst hier nicht der Fall.


Massentourismus


Ich hätte Neuseeland gerne 20 Jahre vorher getroffen. Ohne Herr der Ringe Hype und Massentourismus. Wie wunderschön und perfekt du gewesen sein musst. Ich muss leider sagen, dass das Land bald etwas tun muss. Die Touristen nehmen Überhand und damit auch die negativen Seiten. Mir ist schon klar, dass die Haupteinnahmequelle des Landes der Tourismus ist aber es gibt Millionen Touristen und Millionen die Work and travel hier machen. Und somit mehr Müll und mehr Gefahren für die einzigartige Natur. Neuseeland versucht schon viel um sein Weltnaturerbe zu schützen, mehr als die meisten anderen Länder aber meiner Meinung nach, muss eine Regulierung vom Tourismus und des WHV her, denn sonst ist in 5 bis 10 Jahren nicht mehr viel übrig von seiner einstigen Schönheit.


Maorikultur


Vielleicht habt ihr es unterschwellig schon mitbekommen, dass ich so meine Probleme mit der Maori Kultur hatte. Man muss fairerweise natürlich betonen, das deren Jahrtausend altes Land von dem weißen dummen Mann gestohlen wurde. Das die "pissed" sind, ist klar aber sie müssen aufpassen, dass sie nicht so sehr verwahrlosen wie viele Aborigines in Australien. Häusliche Gewald, Bandenkriminalität, Alkohol und Drogenmissbrauch sind an der Tagesordnung. Ich denke, ich habe lange genug mit Maoris zusammen gearbeitet um mir eine Einschätzung zu erlauben. Und es ist bei Weitem nicht der Großteil der sich gelinde gesagt daneben benimmt. Aber es sind verdammt viele die verdammt unangenehm auffallen.


Heile Welt - alles Fake!


Auch Neuseeland hat die gleichen Probleme wie andere Länder auch. Arbeitslosigkeit, Depression, Alkoholismus, das Aussterben von kleinen Orten und des Einzelhandels. Same shit as everywhere. Ich glaub das ist ganz vielen nicht bewusst die hier her kommen und das war es mir anfangs auch nicht.Den perfekten Ort gibt es wohl auf unserer Welt nicht mehr - obwohl, ein Ort ohne Menschen vielleicht!






Danksagung


Liebes Neuseeland, ich möchte Danke sagen für all die Liebe die du mir in dem Jahr entgegen gebracht hast. Für all die Wunder die ich entdecken durfte. All deine lieben Einwohner, deren Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft einzigartig auf dieser Welt ist.


Danke für die Sicherheit die du mir gegeben hast. Für all die neuen Dinge die ich über die Welt und mich selbst lernen durfte. Bitte lass dich von den Menschen nicht kaputt machen und bleib das einzigartige atemberaubende Land was du immer warst.


Neuseeland - ich liebe dich und werde dich immer lieben. Danke, dass ich für ein Jahr Teil deines Kosmos sein durfte!


Wenn ihr geneigten Leser Fragen an mich habt, dann zögert nicht mir hier, bei Instagram (entfant_terrible86) oder bei Facebook (Juli Felle) eine Nachricht da zu lassen.




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