top of page

Cape Tribulation & Daintree - ein Tag im Regenwald

  • Writer: Petra Pan
    Petra Pan
  • Nov 9, 2019
  • 7 min read

28. September 2019


Was habe ich heute mal wieder Bauklötze gestaunt über dieses wundervolle Australien.


Hard Facts

Ich habe 119 Dollar gezahlt für die Tour auf Book.me, ein mega Schnäppchen für eine komplette Tagestour mit Bootsfahrt und Essen und nahezu eine Privattour, da ich mit nur einem Pärchen allein den Tag verbrachte. Ich hatte Glück denn eigentlich fahren die nur bei 4 Leuten. Danke Schicksal!

Anreise

7:20 sollte ich abgeholt werden. 7:10 stand schon der Wagen von Trek North Tours vor der Tür. Kein Wunder denn Guide Alfred stellte sich als Deutscher heraus (und die sind ja meist überpüktlich;-)). Alfred (Mitte 50) aus Stuttgart, mit 20 zum Urlaub machen gekommen und nie wieder gegangen.


Wir fuhen zuerst 30 km Straße direkt an der Küste entlang. Hätte ich nicht vermutet. ist aber tatsächlich etwas besonderes. denn neben der Great Ocean Road gibt es sonst keine so lange Straße die genau an der Küste lang führt.


Oh man, wie herrlich. Manchmal komme ich einfach auf unsere Erde nicht klar. Wie kann etwas nur so schön sein? Jeder Strand sah aus wie aus einem Reisemagazin. Die Sonne strahlte mit mir um die Wette.



Alfred erzählte mir super viele spannende Geschichten vor allem zu den ganzen Krokodil Todesfällen, wo ich nur sagen kann "da hat Darwin bei allen zugeschlagen". Eine Geschichte war ganz tragisch. 2 ältere Damen waren feiern und wollten nur kurz das Wasser testen am Abend (er zeigte uns die Stelle - Traumstrand der völlig ungefährlich aussieht) Dann zog ein Krokodil eine unter Wasser, die sich noch versuchte an ihrer Freundin festzuklammern.


Das ist nicht der tragische Part sondern dass sie das Krokodil töten mussten um die Leichenteile da raus zu holen. Und das Krokodil war vorher eins vom River Cruise und Alfred hat quasi 20 Jahre mit ihm zusammen gearbeitet und dann ist jemand dumm und der hungrige Croco muss mit dem Leben bezahlen. So traurig!


Krokodile sind Wechselblütler und brauchen 27 Grad um zu funktionieren. Ich glaub ich bin ein Krokodil!?


Sie können 60 km am Tag schwimmen und bis zu 7 h unter Wasser bleiben. Die hier lebenden Krokodile sind die älteste und aggressivste Art der Welt und haben noch am meisten mit Dinosauriern gemein.


Es gibt sogar Aborigini Stämme die die noch jagen dürfen. Und andere Stämme dürfen Wasserschildkröten und Wasserkühe jagen. Das ist alles genau aufgeteilt und reglementiert. Zum Glück!

Am Straßenrand fielen mir mal wieder so viele Kreuze auf. Warum fahren sich hier so viele tot? Alfred meinte dass das eine der weltweit beliebtesten Motorradstrecken ist. Und dann sieht das ja auch immer alles so schön aus und ist relativ befahren und dann gucken die in der Gegend herum und einer bremst vor ihnen und zack, das nächste Kreuz.


Überall am Strand parkten Camper und die Menschen standen gerade auf, so direkt am Meer. Ich will das auch! Irgendwann finde ich jemanden der mit mir auch so ein Leben führt. Ich geb die Hoffnung nicht auf!

Wenn du das liest, ein australisches Resident Visum hast, halbwegs gut aussiehst und bereit für ein Partnership Visum wärst - melde dich :-D



Port Douglas

Gateway zum Great Barrier Reef. Ort der Schönen und Reichen. Alle waren sie hier von Merkel bis Clinton. Da der Ort nicht mit den Medien zusammen arbeitet, haben die Promis ihre Ruhe beim Urlaub machen.


Dazu kommt, dass bei der Bebauung des Ortes gleich von Anfang an strikt auf die Umwelt geachtet wurde. Kein Gebäude darf höher sein als die Palmen. Jedes Resort liegt versteckt im Urwald. So ein schöner Anblick.

Da wir gut in der Zeit waren machten wir einen kurzen Stopp am 4 Mile Beach, von dem, durch die hohe Flut, nicht viel zu sehen war.



So hübsch hier. Ein richtig süßer Touristen Ort. Kleine Cafés und Läden. Einfach nur Urlaubsfeeling.


Dann holten wir Martin und seine Frau ab. Waschechte Aussies aus Adelaide. Sehr nette aufgeschlosse Menschen also das Gegenteil von mir 😂

Die Landschaft hier ist geprägt von Zuckerrohr allerdings ist die Industrie gerade am absterben da der Zuckerpreis so gefallen ist. Schon traurig wenn ein Jahrzehnte gut laufender Wirtschaftszweig einfach abstirbt. Es war auch generell ein schlechtes Jahr mit zu viel Regen und zu wenig Sonnenschein. Sonst werden über 1000 Tonnen geerntet und dieses Jahr nur 60 Tonnen.

Seit 1950 haben sie 50% Regenwald abgeholzt um den Zucker anzupflanzen und nun ist der Zucker so billig, dass es sich nicht mehr lohnt und der Regenwald komplett umsonst gestorben ist.

Generell werden hier über 300 tropische Fruchtsorten angebaut. Dragonfruit, Kakaobohnen, Vanille und Mangos - Tonnen von Mangos....uhhh, ich werde mich billig so gut ernähren können.

Die Berge hier sind 300 Tage im Jahr in den Wolken. Die nasseste Gegend der Welt. 12000 l im Jahr. Zum Vergleich in Hamburg sind es 1000 l.


Die Fakten Bombardierung wird heute nicht aufhören! :-D


Rivercruise

Das war ja so cool. Einer dieser Momente wo ich einfach nur glücklich war. Wir haben zwar nicht viel Wildlife gesehen aber damit hatte ich auch nicht gerechnet da durch die Trockenzeit eh keine große Krokodil Saison ist.


Die 1 stündige Bootstour war toll. Ich hab mich gefühlt als wenn ich über den Amazonas geschifft werde.



Der Daintree River ist 114 km lang und links und rechts von Regenwald gesäumt.


Der Guide erklärte uns so interessante Dinge über Krokodile. Sie können bis zu einem Jahr ohne Nahrung überleben.


Die Salzwasser Krokodile hier sind die einzigen der Welt und sie filtern das Salz über ihre Zunge aus dem Wasser. Krokodile sind einfach nur extem beeidruckende Maschinen!


Gleich am Anfang sahen wir ein kleines Weibchen. Leider konnte ich den Kopf nicht so richtig entdecken. Und auch generell brauchte ich immer ewig um irgendwas zu sehen. Ich frag mich wie die Guides das machen. Aber meine Theorie ist ja immernoch, dass die die da einfach nur hingelegt haben. Wie so Statisten. :-D




Zum Ende der Tour sahen wir noch eine kleine Schlange.



Nicht wirklich viele Tiere aber wie gesagt ich war ohne jegliche Erwartungen ran gegangen und war deshalb so begeistert durch den Urwald geschippert zu werden.



Der geilste Satz unseres Guides war übrigens: "The truth is crocodiles dont eat smart people" Denn am Ende sind alle nur gestorben weil sie sich überschätzt und das Risiko Krokodil unterschätzt haben. Es gibt hier überall Warnschilder. Jeder weiß, dass North Queensland Krokodil Land ist und man am besten nirgendwo einen Fuß ins Wasser setzt. Also einfach nur natürliche Selektion.



Daintree Forest



Wir parkten auf einem Regenwaldparkplatz mit ganz vielen Informationsschildern, vorallem zu den Cassowary. Das sind so große Laufvögel. Ein bisschen wie ein Strauß. Mit blauem Kopf. Die sind super selten und leben nur hier in Tropical Northqueensland.



Cassowary können einen mit einem Kick töten, 60 km/h schnell laufen und sie haben einen Stachel am Fuß, welcher einen auch umbringen kann. Also ja, selbst so ein Vogel will dich in Australien töten. Natürlich wollen sie das nicht, denn das sind Tiere und keine mit Todsünden behafteten Menschen. Sie wehren sich lediglich, wenn sie sich bedroht fühlen. Vor allem wenn sie Babies haben.

Wir haben natürlich keinen gesehen - Schade!

(Außer den Statisten hier)





Ich war schon in Regenwäldern vorher aber noch nie mit spannenden Erklärungen zu allem. In den letzten 60 Jahren haben wir 50% unseres weltweiten Regenwaldes zerstört.

Herzlichen Glückwunsch, Krankheit Menschen. Einzige Spezies die sich selbst auslöscht. *handsclap*



Aber jeder Tourist der hier her kommt, trägt dazu bei, dass der Regenwald wieder aufgeforstet wird. Denn ein Teil der Einnahmen geht an Regenwald Projekte und die Regierung merkt, dass so ein Regenwald ein gutes Geschäft macht und je größer er wieder wird, desto mehr Besucher kommen und bringen Geld in die Region.



Das Dach des Regenwalds (Canopy) kann bis zu 40 m hoch werden. In ganz Australien gibt es 4000 Baumarten. In ganz Europa sind es nur 1600.




Alfred hat uns so viel erklärt und gezeigt im Regenwald. Hätte nie gedacht dass der Ort auch ohne Tiere so spannend sein könnte..



Danach ging es weiter zum Lunch


Nächster Stopp. Mittag essen. Wir konnten vorab aus ca. 7 Gerichten auswählen, wovon das meiste Burger waren. Es gab sogar einen veganen Burger. Yippie!


Das Restaurant ist gleichzeitig eine kleine Wildlife Station, wo verletzte Tiere aufgenommen werden oder solche die andere Menschen als Haustiere hatten, unerlaubertweise.


Und so kam uns direkt zur Begrüßung eine Schlange entgegen gekrochen.



Dann gab's essen. Wir unterhielten uns gut und genossen den Burger mit Pommes. Super lecker!


Nach dem Essen bekamen wir eine Box mit Süßkartoffel Scheiben in die Hand und durften Wallebys füttern.



Kängurus habe ich schon mal in der Nähe von Melbourne gefüttert aber Wallebys sehen ja fast noch süßer aus vom Gesicht her.




Obwohl davor erst eine Gruppe Touristen durch war und sie von denen was zu naschen bekamen, standen sie bei uns schon wieder Schlange.


Zwei hatten sogar Babys im Beutel, die sich allerdings anfangs nicht zeigen wollten.




Ich machte 1000 Fotos als dann doch noch ein kleines Köpfchen aus den Beutel kam. Milcheinschuss meinerseits. :-D Der kleine Wurm sah aus wie ein Chihuahua Hündchen. Sooooo putzig!



Cape Tribulation


Der eigentliche Grund unserer Reise.



Die Stelle wo Captain James Cook (wo war der eigentlich nicht. Neuseeland, Australien, sämtliche Inseln drum herum - DER Alpha Entdecker würde ich meinen!) als erstes in OZ anlandete.



Ein super schöner Strand wo der Urwald auf das Riff trifft. Ich lief zu dem kleinen Aussichtspunkt und genoss die Aussicht auf den, durch die Ebbe trocken gelegten, Strand. Wunderschön hier. Aber puhh, schon ganz schön warm. 29 Grad und die Mitte der dry season. Ich muss mich echt erst mal an die Wärme gewöhnen.



Eisstopp


Dann hielten wir an einem Obsthof der Eis produziert. Jeden Tag gibt es unters. Sorten. Alle 4 für 7,50 verkauft. Ich wollte mit vegan wieder eine extra Wurst (haha) aber selbst da gab es einen 3er Becher. Da ich aber meinen kleinen Magen kenne, nahm ich nur eine Kugel Passionsfrucht für 4 Dollar die ordentlich groß und soooo lecker war!



Rückweg


Zurück ging es dann aus dem Daintree Rainforest über die Autofähre.



Leider sah ich wieder keine Krokodile obwohl gerade Ebbe war. Sehr schade.



Wir hielten am Alexandra Range Lookout für einen Blick aufs Korallenmeer und noch mehr Urwald.



Dann ging es weiter über Zuckerrohr Farmland wieder nach Port Douglas. Und während wir da so fuhren, kam es endlich wieder vollständig zurück. Dieses Gefühl von Glückseligkeit und tiefer Dankbarkeit. Nach den schmerzhaften letzten Tagen mit gebrochenem Herz und kaputtem Fuß und seit Wochen zu wenig Schlaf, hatte ich endlich meinen inneren Frieden wieder gefunden.




Port Douglas


Kurzer Stopp an der St.Mary by the sea Church. Also falls ich jemals kirchlich heiraten sollte, dann hier. So toll, mit Panorama Fenster aufs Meer.








Wangetti Look Out


Wir kamen zur perfekten Zeit am Lookout an, als gerade zwei Paraglider im Abendlicht an den Strand segelten. Was für ein Abschluss eines wunderschönen Tages.



Fazit

Die Tour war großartig! Die Dinge die wir gesehen haben waren atemberaubend schön und besonders aber das allerbeste an der Tour waren die ganzen Infos von Alfred. So spannend und informativ. Martin fragte ihn sogar ob er mal darüber nachgedacht hat bei Wer wird Millionär mitzumachen. Er wusste einfach so viel. Aber das klang nicht wie auswendig gelernt sondern wirklich als wenn ein tiefes Interesse an allen Dingen in unserer Natur da wäre. Sehr beeindruckend.


Also wenn ihr die Tour mit Trek North auch machen solltet, dann solltet ihr fragen ob ihr Alfred bekommt. Durch ihn wird die Tour erst zum eigentlichen Highlight!


Comments


©2019 by Petra-Pan. Proudly created with Wix.com

bottom of page