top of page

Waitomo - komm mit mir ins Auenland

  • Writer: Petra Pan
    Petra Pan
  • Oct 22, 2019
  • 10 min read

7. bis 8. September 2019


Waitomo Caves - die berühmtesten Glühwürmchen Höhlen. Es gibt noch zig andere und teilweise kostenlose in ganz Neuseeland verstreut aber für alle braucht man ein Auto. Nach Waitomo allerdings kommt man auch mit dem Great Sights Bus. Die Tour ist allerdings ziemlich teuer. Da mir meine liebe Lea aus Maunganui aber ihre restlichen Busstunden geschenkt hatte, konnte ich diese für die Tour nutzen, was mal wieder viel günstiger war als die Tour normal zu buche. Man braucht von Rotorua aus nämlich nur 2 h.

Die Glühwürmchen Höhlen kosten extra. 50 Dollar. (Vor Ort kostet das Ticket 53 Dollar) Auch eine ganz schöne Stange Geld für eine 45 Minütige Tour in der Höhle aber ich will es unbedingt sehen.


Schauen wir Mal ob sich der Preis lohnen wird.


Anreise


Ich war bereits halb 7 wach weil die Sonne ins Zimmer schien und ich mich total darüber freute.

Um 8 ging es los und der Busfahrer veralberte mich erst Mal und sagte, dass er woanders hinfahren würde. Als Entschädigung bekam ich den Sitz ganz vorn mit dem besten Ausblick.



Überall diese Kerry Gold Hügel und so viele Baby Schafe und Kühe. Da könnte ich die ganze Zeit vor Verzückung fröhlich quiken.

Der Busfahrer kommentiere wieder jeden Strauch und Stein.

Es ging es durch Tirau. Ein Ort wo Wellblech hergestellt wird. Dort gibt es so kleine Kiwiana (das Wort für neuseeländischen Kitsch) Figuren aus Wellblech auf den Hausdächern. Unser Busfahrer berichtet uns ganz stolz davon. Das war schon ein bisschen putzig.



Dann ging es durch den Kiwiana Ort Otorohanga. Jeder Ort versucht hier irgendwas touristisches für sich zu finden um Besucher anzulocken und wenn man keine Naturschönheiten vorzuweisen hat, dann wird mal halt einfach die kitschigste Stadt in Neuseeland. Mir war der Ort nur im Kopf geblieben durch den lächerlichen Beitrag von den Lieben von backpackerguide.nz. Sie mussten da den Tag verkleidet als Neuseeländische Maskottchen durch den Ort laufen. Die Armen!



Kurzer Stopp an einem Cafe Truck an der Straße und weiter ging es nach Waitomo.

Das Wetter war so herrlich. Damit hatte ich gar nicht gerechnet.



Waitomo Caves



Es ist so geregelt, dass ein Bus aus Auckland kommt mit Leuten die das machen wollen und einer aus Rotorua und die treffen sich dann alle am Cave Besucherzentrum. Wir kamen ein paar Minuten zu spät und die Auckland Gruppe war bereits in der Höhle, sodass wir von einer Supervisorin da irgendwie im Schnelldurchlauf durch die Schlagen geschleust wurden. Es ist Nebensaison aber trotzdem waren da bestimmt 150 in der Höhle.

Es wurde schnell immer dunkler. Ich lief als erste in unserer Gruppe und hatte etwas Mühe. Zum einen wegen meinem kaputten Fuß und zum anderen weil meine Augen keine Zeit hatten sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.



Dann fanden wir die andere Gruppe und der Guide fing gerade mit der Erklärung an. Ich machte ein paar Fotos von den Stalagmiten und Stalaktiten und wir liefen weiter eine Treppe lang runter. Unsere Gruppe bestand aus ca. 40 Leuten und ich war die Letzte. Als ich dann endlich auch unten in der sogenannten Kathedrale angekommen war, bekam ich vom Tourguide erst mal einen fetten Einlauf verpasst weil ich fotografiert hatte. Wusste ich ja nicht, dass man das nicht darf. Er hielt einen riesen Vortrag darüber, dass es eine Maori Höhle ist und ich respektlos, Blaundblubb...ein einfaches, fotografieren ist nicht erlaubt hätte auch gereicht. Ich brauchte ein paar Minuten um mich von der Standpauke zu erholen während er etwas über die gute Akustik in der Kathedrale erzählte und jemand etwas singen musste um das zu beweisen.



Dann liefen wir weiter in einen engeren und dunkleren Teil der Höhle als ich auf einmal eine Panikattacke bekam. Ich dachte ich hab nur Höhenangst aber unter der Erde im Dunkeln scheint meinem Körper auch nicht zu gefallen. Am liebsten wäre ich aus der Höhle wieder heraus gerannt weil ich mich auf einmal fühlte wie in einem Sarg.


Zum Glück lenkte der Guide mich gut ab als er über die Glühwürmchen zu berichten begann. Es sind keine Würmer sondern eine Moskitoart, die nur an 4 Orten dieser Welt vorkommt. In Neuseeland, im US Bundesstaat Alabama und noch 2 anderen, die ich leider nicht verstanden habe. Das Leuchten entsteht bei der Verdauung. Und ihre Beute fangen sie über so kleine sticky Fäden, wo alles kleben bleibt. Es würde wohl sogar ein großer Grashüpfer an so einem haardünnen Faden kleben bleiben und an dem Gift was dort drin enthalten ist, sterben. Er zeigte uns dann auch diese Fäden als er kurz ein kleines Licht anmachte.


Natürlich keine Fotos, ihr wisst, Maori Respekt und so. Leider muss es vor einige Zeit eine Überflutung der Höhle gegeben haben wo abertausende Glowworms gestorben sind und die Fäden zerrissen wurden. Eigentlich können diese nämlich mehrere Meter lang werden. Diese waren vlt 30 cm Länge. Ein Glowworm kann übrigens 11 Monate leben.

Dann ging es aus dem Teil der Höhle heraus in einen anderen und zur


Bootsfahrt


Ich war auf einmal die erste in der Reihe und folgte dem Guide ins komplett Dunkle bis er auf einmal verschwunden war und ich gegen ein Gitter knallte. Es dauerte einige Sekunden bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten und ich sah, dass wir am Wasser angekommen waren und er die Boote holte.


Wir wurden in das Boot manövriert (gar nicht so einfach wenn es stockduster ist) und dann fuhren wir in die Höhle und mich traf der Schlag. Die komplette Decke war mit Millionen Glowworms übersät, die aussahen wie kleine fairylights. Ich war so überwältigt, dass ich in dem Boot saß und mir die Tränen über die Wangen liefen. Ihr müsst euch das vorstellen, es ist stockeduster, alles was man hört ist leichtes Wasser plätschern und dann diese Art Sternenhimmel über dir. Der absolute Wahnsinn. Unvorstellbar!


Auf einem sich bewegenden Boot in dieser Dunkelheit hätte man sowieso kein vernünftiges Foto machen können, deshalb zeige ich euch die Schautafel, damit ihr es euch wenigstens ein bisschen vorstellen könnt.



Wir fuhren ein paar wenige Minuten (es sind Seile durch die Höhle gespannt und der Bootsführer zieht das Boot quasi an diesen durch die Höhle) bis wir einen Ausgang sahen. Dort sagte das Guide, dass wir jetzt Fotos machen dürfen und ich sah auf einmal nur noch Handykameras vor mir angehen.



Glühwürmchen sah man dort zwar keine mehr aber immerhin ein bisschen Tropfstein Höhlen Atmosphäre konnte ich einfangen, wenn auch in sehr schlechter Qualität.






Zwischenfazit


Ja, es ist teuer und ja man hat das Gefühl als wenn man nur eine Minute in der Höhle ist und man nur so schnell durch geschleust wird und es ist ultra touristisch ABER man muss das einfach gesehen haben! Ob nun hier oder in einer der anderen Glowworm Caves. Aber kein Neuseeland Aufenthalt ist vollständig ohne dieses Wunder gesehen zu haben. Es wird euch einfach nur umhauen!

Waitomo Viewpoint



Wieder aus der Höhle zurück sah ich eine Ausschilderung zu einem Aussichtspunkt und lief los. Es ging ein bisschen bergauf und über Treppen. Das witzige ist, dass da mein Fuß gar nicht so sehr schmerzte. Mein Problem scheint wohl echt eher das normale Laufen auf ebener Fläche zu sein. (Für alle die mein Gejammer noch nicht mitbekommen haben - ich habe seit über 4 Wochen eine Sehnenentzündung im linken Fuß, verbunden mit starken Schmerzen und extremer Bewegungseinschränkung)




Es ging erst durch den matschigen Urwald, um dann an einem Hügel heraus zu kommen, wo gerade ein paar Leute Zip Line machten.



Ich lief die Treppen hoch zum Aussichtspunkt.





Oh man, wie schön hier. Willkommen im Auenland. Seichte grüne Hügel, Riesenfarne, Kühe die friedlich grasen. Und da war es wieder mein Neuseeland Gefühl. Ich hatte es ein bisschen vermisst in letzter Zeit und dachte es wäre verschwunden aber nein, dass Gefühl völlig stoked zu sein von dieser einmaligen Natur, war wieder zurück.

Ich setzte mich auf eine Decke und machte ein Picknick mit Blick auf die Kerry Gold Hügel und genoss die Sonne. Traumhaft diese Erde!



Village Walkway


So friedlich. Die Vögel zwitschern, die Frühlingsbäume blühen, die Sonne lacht und man wandert durch den Urwald und über kleine Holzbrücken. Einer dieser Momente wo es einfach nichts schlechtes auf dieser Erde gibt und alles perfekt ist.




Village


Das Örtchen besteht aus einer ISite, einem Pub, vers. Tourenanbieter und einen Spielplatz, dessen Schaukel ich natürlich testen musste. Mehr gibt es an dieser Stelle nicht zu berichten.




Unterkunft


Es gibt hier nur eine Budgetunterkunft und das ist das YHA Juno Hall Backpackers. Und was soll ich sagen - ich bin hier im Himmel angekommen!




Vom Village aus läuft man so 15 bis 20 Minuten.. Als ich hier ankam, sah ich als erstes den Pool. Es ist Winter und somit ist dieser leider gesperrt aber schön zu wissen, dass es einen gibt. Dann nährte ich mich der großen Veranda, die rund ums Haus führt und sah von weitem 3 kleine Lebewesen und dachte, oh wie schön, hier wird man von Hunden begrüßt. Ich kam näher und brach fast in Niedlichkeitstränen aus. Das waren keine Hunde - das waren 3 kleine Lämmchen, die mir da ganz neugierig entgegen gerannt kamen.



Ich checkte nur schnell ein, begrüßte die super liebe Hostel Managerin und warf meine Sachen aufs Bett und stürmte sofort mit meiner Kamera bewaffnet wieder auf die Terrasse, wo ich dann die nächsten Stunden verbrachte. Zum einen zum Essen und Sonne tanken aber zum anderen und damit viel wichtiger, um die kleinen Lämmchen um mich zu haben. Als das eine auf einmal an meinem Finger nuckelte war es ganz vorbei - Muttergefühle ahoj!


Ich chillte mit den kleinen Frechdachsen eine Weile auf dem Boden und kraulte ihre Öhrchen. Ich war noch nie in meinem Leben Lämmchen so nah und war deshalb total begeistert. Dann entdeckte ich die anderen Tiere hier. Den frechen kleinen dicken Hund Max, eine Hand voll wolliger Schweine, ein Hirsch und ein paar Ziegen. Ich fühlte mich direkt wie auf dem Bauernhof.




Mein Tageshighlight war dann als die Managerin fragte ob jemand ein Lämmchen füttern will und mir die Flasche unter die Nase hielt. Ich versteh die Frage nicht. Ich will 24/7 Lämmchen füttern. Das ist meine Berufung im Leben!

Ich bekam die kleinste der 3 ab. Sie war erst 4 Wochen alt und eine kleine Zuckerschnute. Während die beiden anderen ihr Fläschchen bereits ausgetrunken hatten und weg gerannt waren, hing die kleine Maus immer noch an der leeren Flaschen und nuckelte wild herum. Was für eine einmalige und erfüllende Erfahrung im Leben. Das werde ich sicher niemals vergessen.


Außerdem gab es in einer kleinen Box in der Waschküche noch ein 4. Lämmchen, welches aber leider nicht ganz auf der Höhe war. Es war ers wenige Tage alt und behielt leider die Milch nicht drin. Ich guckte alle paar Stunden nach der kleinen Maus und hatte das Gefühl als wenn es ihr am zweiten Tag schon etwas besser ging. Sie guckte mich ganz neugierig an und fing an an meinem Finger zu nuckeln. Hoffen wir mal, dass aus der kranken Maus bald ein strammes Lämmchen wird. Alle 4 sind übrigens Waisenlämmer.



Auch sonst ist das Hostel ganz große Klasse. Alles ist sauber. Es gibt genug Duschen, die Küche ist schön groß und gut sortiert und auch die Zimmer sind recht schön. Abends war es dann so gemütlich im Wohnzimmer, da der Kamin herrliche Wärme lieferte und die wenigen Gäste alle entspannt auf den Sofas herum lagen. Da zahl ich auch gerne den etwas höheren Preis. Absolute Empfehlung!


Opapaka Walk




Die Managerin hatte mir 2 Walks empfohlen, wobei der längere wohl ganz toll sein soll und man kann da abends auch Glühwürmchen sehen. Das Problem war nur, dass der Walk noch hinter den Caves anfängt und ich 3 km zum Start hätte laufen müssen. Und das wollte ich meinem Fuß heute nicht mehr antun, deshalb entschied ich mich für den 1 h Walk zu einem Aussichtspunkt, der gleich hinter dem Hostel begann.





Jetzt wo ich wieder über Stock und Stein auf einen Hügel stieg, schmerzte mein Fuß nur ganz leicht. Nach 25 Minuten war ich oben angekommen. Leider war es gerade sehr bewölkt und stürmisch und somit recht frisch. Während ich da oben stand und auf besseres Wetter wartete, kam eine riesen Gruppe Jugendlicher auf den Hügel gewackelt. Na toll. Vorbei mit der Ruhe. Ich ging eine Etage weiter runter und setzte mich ins Gras um noch ein bisschen die Sonne zu genießen, die jetzt doch wieder zum Vorschein kam.





So herrlich dieser Blick ins Auenland. Diese rollenden grünen Hügel fand ich das erste Mal schon so bezaubernd, wo ich hier nur durchgefahren war, auf meinem Weg nach Auckland . Nach einer Weile lief ich wieder nach unten und chillte den Rest des Abends im gemütlichen Hostel.




Rückfahrt


Die liebe Stephanie vom Backpackers hat mich netterweise sogar die 2 Kilometer vom Hostel zu den Caves gefahren, wo der Bus schon wartete. Allerdings musste ich noch auf den Busfahrer und alle warten die noch in der Höhke waren. Und während ich da so wartete, verwandelte sich der Himmel von Dauerregen binnen Sekunden zu Sonnenschein und kurz nachdem ich mich in den Bus setzte durfte wieder zurück zu Platzregen - dieses verrückte Neuseeland Wetter.


Unser Busfahrer diesmal erzählte wesentlich weniger aber dennoch recht interessante Dinge. Wir fuhren diesmal auch eine etwas andere Strecke, vorbei an einem Berg, der komplett zum Naturschutzgebiet erklärt wurde und wo eine 6 Meter hohe und 1 Meter tiefe Mauer drum herum gebaut wurde. So können dort keine dieser Pest Tiere (Frettchen, Possums, Ratten etc) eindringen und die Eier der einheimischen Vögel fressen, wie das leider vielerorts der Fall ist. Die Natur ist dort komplett sich selbst überlassen ohne Schädlinge die irgendwer aus England oder Australien eingeschleppt hat oder den ekelhaften Menschen. Der Busfahrer meinte, dass das der teuerste Zaun in ganz Neuseeland ist. Aber ich denke es ist auch der Wichtigste. Wartet mal ein paar Jahre ab, da haben die Schädlinge sich alles gekrallt und sie werden froh sein, dass sie ihren heiligen Naturschutzberg haben um sich daran erinnern zu können wie schön Neuseelands Natur mal war.



Einige der Leute aus dem Bus wurden noch bei einer Art Farm abgeladen, wo sie sich für unfassabare 60 Dollar angucken können wie ein Schaf geschoren wird oder wie man eine Kuh melkt. Oh Gott, diese Stadtmenschen geben aber auch für alles Geld aus. Die sollen einfach mal ne Runde auf nem Bauernhof wwoofen, da würden sie das alles ohne Eintrittspreis lernen.

Nach ca. 2 h Fahrt kamen wir wieder in Rotorua an.


Fazit


Ich liebe die ganze Waitomo Gegend. Diese saftig grünen Hügel sind einfach ein Traum für die Augen. Die Glowworm Cave war für mich auch etwas ganz besonderes. Wie schon vorher erwähnt, weiß ich nicht ob man unbedingt die Höhle machen muss weil es wirklich sehr Massentourismus ist aber eine Glowworm Höhle muss man auf jeden Fall gesehen haben.


Was mein Highlight des Ausflugs war muss ich glaub ich keinem mehr verraten. Mit Lämmern zu chillen, sie zu streicheln, von ihnen an den Fingern genuckelt zu werden und sie mit der Flasche zu füttern war definitiv eines der Highlights meines ganzen Jahres in Neuseeland. Ich bin so leicht glücklich zu machen.


Wenn ihr die Chance dazu habt, dann kommt ins Auenland und lasst euch verzaubern!



Comments


©2019 by Petra-Pan. Proudly created with Wix.com

bottom of page