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Wai - O- Tapu

  • Writer: Petra Pan
    Petra Pan
  • Oct 24, 2019
  • 8 min read

12. September 2019


Juhu, mein dritter Versuch das Thermal Wonderland zu besuchen hat endlich geklappt. Und ich muss sagen, ich habe gemischte Gefühle. Warum, lest ihr gleich.



Die ersten Versuche


Eigentlich wollte ich bereits am Montag von Rotorua aus hier her und hatte ein Busticket, wo der Bus 8:30 Uhr hin fuhr und erst abends 4:30 Uhr wieder zurück. Vorteil wäre gewesen, dass ich den Geysir Ausbruch um 10:15 Uhr gesehen hätte. Nachteil allerdings, dass ich hätte den ganzen Tag dort verbringen müssen. Da aber eh für Montag Dauerregen angesagt war (welcher auch eintrat), stornierte ich meinen Bus und verbrachte meinen Tag lieber im heißen Pool, was du hier im Rotorua Beitrag nachlesen kannst.

Dann versuchte ich mein Glück gestern noch mal von Taupo aus und wollte hier in der Früh her trampen um den Geysir Ausbruch zu sehen. Nun ja, nachdem ich eine dreiviertel Stunde vergeblich am Straßenrand gewartet hatte, gab ich auf und machte stattdessen die Huka Falls Wanderung (guckst du hier).


Und da ich heute keine Lust hatte wieder auf jemanden zu warten der mich vielleicht mitnimmt, habe ich für 10:15 ein Busticket gebucht. Muss der doofe Geysir halt ohne mich ausbrechen. Das ist sicher eh nicht so beeindruckend (ich versuche mir das selbst grad nur weniger schön zu reden um nicht zu enttäuscht darüber zu sein. Irgendjemand meinte dass die da eh nur ein Stück Seife rein werfen um ihn zum Ausbrechen zu bewegen)


Es geht los


10:15 stand der kleine Intercity Bus an der ISite bereit und den Fahrer kannte ich doch. Er hatte mich bereits nach Napier gefahren von Maunganui aus. Auch so ein süßer kleiner Opi. Die Busfahrer sind hier generell alle so um die 60 bis 70 würde ich schätzen. Die haben hier nämlich keine staatliche Rente. Man muss sich selbst etwas ansparen, was aber vom Staat bezuschusst wird. Allerdings habe ich gelernt, dass das auch kein Muss ist. Man kann also für eine Rente sparen, muss aber nicht. Vermutlich ist das der Grund warum man immer so viele extrem alte Omas und Opas arbeiten sieht.


Die 40 Minuten Fahrt durch die grünen Hügel verging schnell und der Opi gab mir noch eine kurze Instruktion, wie ich zum Thermal Wonderland komme und wo er mich in 2 h wieder abholt.


Die Zeit war leider sehr knapp bemessen aber 1:15 Uhr ging halt einfach der letzte Bus von Rotorua nach Taupo, der dort hielt.


Der Weg zum Thermal Wonderland


Rausgeworfen wurde ich im winzigen Dorf Wai-O-Tapu, wobei Dorf die Übertreibung des Jahrhunderts wäre, denn der "Ort" besteht aus einer Tankstelle, einem winzigen Motel, einem Restaurant und 2 Häusern.


Was es zu meiner großen Freude aber gab war eine Unterführung unter dem extrem befahrenen Highway Nr.1 drunter durch.


Ich hatte schon bei Maps. me gecheckt, dass der Weg zum Eingang ganze 2 km lang war. Was ich allerdings nicht wusste war, dass es keinen Fußweg oder Wanderweg gab und man somit die ganze Zeit an der Straße entlang laufen musste. Die Straße ist zwar nur die Zufahrt zum Thermal Wonderland aber dennoch war etwas Verkehr, sodass ich jedesmal in den schmalen Straßengraben springen musste, wenn ein Auto kam. Kurzum, die 2 km liefen sich so besch***en, dass sie mir vorkamen wie 10 km.


Außerdem kam ja noch hinzu, dass ich nur ein bisschen mehr als 2 h für alles Zeit hatte. Ich nahm also meine Humpelbeine in die Hand (ich erkläre jetzt nicht noch mal warum ich humple - lest die letzten Posts) und sprintete los, sodass ich in ca 20 Minuten am Eingang war.


Ich war entsetzt wie voll der Parkplatz war. Das war ohne Witz der vollste Parkplatz, den ich je an einer Atrraktion in Neuseeland gesehen hatte. Also immer noch nicht voll voll, so wie er sicher im Sommer aussehen würde aber es war doch mehr los als ich dachte.




Erste Schritte im Thermal Wonderland


Der ganze Spaß ist nicht ganz günstig, weshalb ich nicht so genau weiß was ich nun davon halten soll.



Das Ticket kostet 32,50$. Der Lady Knox Geysir Ausbruch 10:15 ist inkludiert und es gibt auch nur dieses eine Ticket. Der freundliche Asiate am Schalter erklärte mir zwar, dass ich das Ticket auch morgen noch mal früh für den Geysir nutzen könnte aber das bringt mir ohne Auto leider wenig. Das finde ich ein bisschen schade, dass es da nicht 2 unters. Preise gibt. Und auch generell finde ich den Preis ganz schön heftig, wenn man überlegt, dass die ja nahezu keine Maintenance Kosten in dem Park haben. Das einzige was sie immer mal neu machen müssen sind die Holzwege aber ansonsten verbrauchen die keinen Strom und nix, also verstehe ich nicht warum es so teuer sein muss aber naja, es ist so viel kostenlos in Neuseeland, da muss ich einfach akzeptieren, dass die Eintrittspreise an anderen Orten dann recht hoch sind.


Der freundliche Asiate drückte mir eine Karte in die Hand (völlig unnütze Ressourcenverschwendung, da an jeder Ecke im Park und vor dem Park eine Karte hängt) auf der 3 vers. Routen eingezeichnet waren. Die kleinste war 1 km lang und sollte 30 Minuten dauern. Die 2. 2 km und eine Stunde und die 3. 90 Minuten und 3 km.

Ich hatte genau 60 Minuten für den Park Zeit. Ich hatte so viel Eintritt bezahlt, da wollte ich auch alles sehen was der Park zu bieten hatte. Also sprintete ich los um die 3 km Runde zu schaffen.


Da gerade mal wieder die Sonne hinter den Wolken vorkam, kam ich ganz schön ins Schwitzen während ich da sämtliche Asiatengruppen und Menschen mit Kindern überholte.

Generell fühlte sich alles so touristisch an wie es sich selten in Neuseeland angefühlt hatte. Lediglich vielleicht in der Glowworm Höhle empfand ich es als genauso Massentouristisch. Ich bin das einfach gar nicht mehr gewöhnt so viele Menschen an einem Ort zu haben, die sich alle das gleiche angucken wollen.


Erste An- und Aussichten


Nachdem ich den ersten kleinen Hügel erklommen hatte, dachte ich, dass ich auf dem Mond gelandet wäre. Wie sah es denn hier aus? Überall tiefe Krater im grau-gelblichen Boden. Es roch mal wieder nach faulen Eiern und meist blubberte es tief unten im Krater. Das sah ja schon mal total verrückt aus. Kurz ein paar Bilder geschossen und weiter gesprintet durch eine Art Schwefelsee.






Ich hatte Glück, dass gerade die Sonne draußen war und das verdammt cool aussah. Diese ganzen Regenbogenfarben von vers. chemischen Elementen im Wasser. Verrückt!




Ngakoro Lake


Das Ende der 3. Route bildete ein großer See. Ich wusste, wenn ich es bis dort hin schaffe in 30 Minuten, dann schaffe ich den ganzen kompletten Track auch zurück in einer Stunde. Also marschierte ich los.


Zum Glück war gerade die Sonne hinter dicken Wolken verschwunden und generell sahen die vers. Pool und Thermalaktivitäten auf Weg 2 nicht so spannend aus, sodass ich schnell weiter sprinten konnte. Es ging ganz viele Treppen runter um, dann 5 Minuten später wieder hoch zu gehen. Anstrengend.



Ich sah inzwischen aus wie ein knallrotes schwitzendes Etwas, da ich hier einen Sprint hinlegte.


Und endlich kam ich am See an. Den oberen Aussichtspunkt sparrte ich mir da eh gerade keine Sonne schien und die eigentliche Petrolfarbe des Sees eh nicht so schön leuchtete.





Yes, ich hatte es in 20 Minuten bis hier her geschafft. Ich konnte mir also für den Rückweg bzw. die eigentlichen Attraktionen mehr Zeit nehmen und bei den Dingen die ich dringend fotografieren wollte, auf Sonnenschein warten.

Ich gönnte mir sogar eine kurze Pause auf einer Bank, mit Blick auf die sogenannten Primrose Terassen. Warum dieses Schuppenmuster jetzt Primel Terassen hieß, weiß ich nicht aber immerhin hatte es tatsächlich eine Terassenform und sah irgendwie interressant aus.




Champagne Pool


Jeder kommt hier her wegen 2 Dingen. Zum einem dem sogenannten Champagne Pool und zum anderen wegen dem Devils Bath. Das sind so die Hauptattraktionen hier, die auch in jedem Neuseeland Reiseführer gezeigt werden.



Ich hab erst nicht verstanden warum dieser petrol farbene Pool mit seinem fotogenen oragen Ring jetzt Champagner Pool heißt aber zum Glück gab es ja überall kleine Erklärungen.


Das heißt also recht unspektakulär nur so weil es blubbert. Da wird mir auch klar warum es in ganz Neuseeland Champagne Pools gibt, weil es einfach nur Hot Pools sind. Da spielt die besondere Farbe dieses hier, keine Rolle. Wieder was gelernt.


Und ich sage euch, so einen Thermal Pool wohlwollend zu fotografieren ist eine nervenzehrende Aufgabe. Man muss auf gutes Licht warten, dann muss man richtig stehen und dann muss man gerade einen Moment erwischen wo der Wind nicht in seine Richtung weht, denn ansonsten vernebeln die heißen Dämpfe die Kameralinse und man sieht gar nichts mehr.



Und so ganz zufrieden war ich deshalb mit meinen Champagne Pool Shots auch nicht, da immer eines der 3 Dinge nicht erfüllt war. Aber ihr könnt euch zumindest eine Vorstellung machen wie das Ganze aussieht.

Auf dem Weg zur letzten Attraktion kamen mir noch ein paar blubbernde Kraterlöcher vor die Linse. Und dann war ich auch schon am



Devils Bath


und hatte noch gut Zeit um auf die perfekten Konditionen zu warten. Das Gute hier war auch, dass das Ding nicht 80 Grad heiß ist sondern nur 18 und somit nicht so penetrant dampft.


Das Bad des Teufels also. Würde ich mir persönlich ja eher rot vorstellen aber na gut. Es sieht zumindest ordentlich giftig aus und das ist es wohl auch. Der normale PH Wert liegt bei 7. Alles darüber ist basisch und alles darunter sauer und dieser See hat einen PH Wert von 2. Die reine Säurebrühe quasi.



Wenn ich das in der Erklärung richtig verstanden habe, dann ist das ein Abfallprodukt des Champagne Pools.


Die Farbe ist schon wirklich mehr als krass. Was da für verrückte chemische Reaktionen drin abgehen müssen, damit sich so eine Farbe bilden kann.

Ich blieb ewig hier stehen, da der Himmel gerade voller dunkler Wolken hing und die versauten mir die grelle Farbe des Pools.


Schlussendlich kam aber doch noch die Sonne heraus und ich freute mich, wenigstens hier ein perfektes Foto bekommen zu haben (ja, fotografische Perfektion ist mir wichtig. Bei irgendwas im Leben muss ich ja ein bisschen Ehrgeiz zeigen).



Und damit hatte ich es auch in 60 Minuten durch den Park geschafft und alles Wichtige gesehen.

Nun war es Zeit für den nervigen Rückweg.

Mein Fuß schmerze inzwischen sehr. Dazu kam noch, dass zu meiner großen Zeh Blase von gestern noch eine kleine Blase am anderen Fuß entstanden war. Ich habs schon echt nicht leicht. Ne Runde Mitleid für den Invaliden bitte ;-)

Mud Pools



Ich wollte erst den ca. 1 km langen Abstecher zu den Mud Pools nicht mehr machen aber da ich gut in der Zeit lag und irgendwie immer alles sehen muss, ging ich den extra Weg auch noch. Und was soll ich sagen, der Aufwand lohnte sich. Ich hatte ehrlich gesagt nicht allzu viel von den kostenlosen Pools erwartet, muss aber sagen, dass ich die am Ende mit am spannensten fand.



Die olle Mollerpampe (ist das ein Ostwort oder kennt das jeder, der mal Kind war?!) war ordentlich am blubbern. Da war wenigstens ein bisschen Action.

Es gab vers. kleine Aussichtspunkte um dem Spektakel zuzuschauen. Der Matsch im Pool türmte sich erst ein bisschen nach oben auf um dann unter lustigen Geräuschen zu explodieren.


Ich fand das sah so witzig aus, dass ich mir das hätte länger angugucken können aber Zeit für länger hatte ich nicht.



Rückweg/fahrt


Noch die letzten paar Meter bis zur Straße vorgelaufen und ich hatte es geschafft. 8 Km in unter 2 h. Die nächsten Tage laufe ich nirgends mehr hin, muss ich aber auch nicht, denn ich habe mir in Taupo alles angesehen was ich wollte und das Wetter soll eh morgen schlecht werden.


Ich war am Abholpunkt aber der Bus lies auf sich warten, also setzte ich mich an den Straßenrand des Statehighway 1. Soll heißen, das Ding ist verdammt befahren. Unzählige Milchlaster und Baumstamm LKWs ließen den Boden erschüttern und ich fühlte mich mehr als unsicher an meinem Standort. Es war zwar ein sehr breiter Seitenstreifen vorhanden aber eben keine Leitplanke und die LKW Fahrer die wie verrückt hupten, machten mein Seitenstreifen Gefühl auch nicht gerade sicherer.



Also drehte ich mich einfach in die andere Richtung und setzte mich ins Gras und genoss die Aussicht auf ein paar Wasserdampfwölkchen und genoss dabei mein Picknick und versuchte die große gefährliche Straße hinter mir auszublenden.

Mit 15 Minuten Verspätung kam dann auch der süße alte Opi Busfahrer und sammelte mich wieder ein um mich wieder nach Taupo zu bringen.


Fazit


Wie schon vorher angekündigt - gemischt. Ich fand es mega interessant und spannend und eigentlich ein Must See, weil es meines Wissens nach weltweit recht einmalig ist.

Aber wenn ihr her kommt, dann nur mit dem Auto, ein bisschen mehr Zeit und so, dass ihr den 10:15 Geysir Ausbruch noch mitnehmen könnt, denn so würde sich der horrende Preis auch halbwegs lohnen.

Und schönes Wetter wäre auch noch toll, denn wenn es grau ist poppen die verrückten Farben einfach nicht so richtig und man könnte auch etwas enttäuscht von dem Erlebnis zurück gelassen werden.

Dennoch, spannende Geschichte so ein Thermal Wonderland.



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