Hobbiton - sag niemals nie
- Petra Pan
- Oct 25, 2019
- 5 min read
18. September 2019
Disclaimer - es folgt eine Flut an Bildern - es war einfach alles zu niedlich um meine Kamera nicht glühen zu lassen -

Manchmal muss man im Leben einfach "JA" sagen.
Eigentlich hab ich von Anfang an gesagt, dass ich nicht nach Hobbiton fahren werde, da ich zum einen jeweils nur den ersten Teil der Filme gesehen habe und zum anderen der Eintrittspreis recht saftig ist. Aber spontan ist immer am besten und so ergab es sich, dass ich in Raglan (Blogpost folgt) 2 liebe Deutsche kennen lernte, die dort unbedingt hin wollten und da wir uns so gut verstanden, fühlte es sich irgendwie richtig an, mein eigentliches "Nicht-Vorhaben" über den Haufen zu werfen und dort doch mit hin zu fahren.
Wie es mir als Nicht Fan gefallen hat, lest ihr jetzt...
Anreise
Von Raglan aus, ging es im schicken kleinen Mietwagen ins ca. 100 km entfernte Matamata.
Ich liebe Roadtrips und vor allem solche bei tollem Wetter und noch tollerer Musik. Ich durfte Beifahrer und DJ sein und heizte mit meiner "travelmemories" Playlist von Spotify ein. Wenn ihr hören wollt, was da so drauf ist, dann bitte hier entlang.
Das Wetter war einfach nur großartig. Blauer Himmel, weiße Schäfchenwolken und frühlingshafte Temperaturen. Die besten Voraussetzungen für einen perfekten Tag.
Hard Facts
Die Tour kostet momentan 84 $ und startet etweder von Matamata (allerdings weniger häufig) oder vom "Shire´s Rest" aller viertel Stunde.
Tickets können online oder in der I-Site von Matamata oder im Shire´s Rest gekauft werden.
Zu der Eintrittskarte gibt es noch einen sehr hübsch gestalteten Lageplan.
Ab April 2020 soll die Karte übrigens 89 Dollar kosten.
Wir haben uns dann mal den Spaß gemacht und haben ausgerechnet was die nur mit unserer Busladung verdient haben. Und joah, ich würde mal sagen, da hatte jemand die perfekte Geschäftsidee. Wenn man bedenkt, dass es bereits seit 2002 Touren dort gibt und jeden Tag unzählige Busladungen da hin gekarrt werden, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass die Familie Alexander, denen das ganze Gelände gehört, inzwischen mehrfache Milliardäre sind.
Bis auf Personal und Pflanzen haben die ja quasi keine anderen Kosten.
Nicht drüber nachdenken wie einfach manche Menschen zu Geld gekommen sind.

Matamata
Wir fuhren zu erst nach Matamata um dort unsere Tickets zu kaufen.
Ein hässlicher Ort, der nur durch die niedlich gestaltete I-Site ein wenig an Charme gewinnt.

Im Gebäude gibt es auch eine Gollum Statue und ein wenig Merch.

Außerhalb kann man noch ein Hobbiton Schild an der Straße finden.

Da von dort Touren nur jede Stunde starten (zumindest in der Nebensaison), entschieden wir uns dazu, zum Shire`s Rest zu fahren und dort die Tour zu beginnen.
Das liegt noch mal ca. 20 Minuten von Matamata entfernt direkt an der Hobbiton Farm.
Die Tour
Am Shire`s Rest wird man in einen Bus verfrachtet und über die 1200 acre große Farm, zum nur 12 acre großen Hobbiton Movie Set gefahren.

Die Fahrt ist dabei schon sehr schön weil man direkt das Auenland vor Augen hat. Green rolling Hills und jede Menge Schafe. Genau so wie sich die Meisten Neuseeland vorstellen.

Im Bus wird man von der Reiseleiterin begrüßt und es wird ein kurzer Film abgespielt, in dem einen Peter Jackson und der Farmbesitzer begrüßen und einem kurze Filmsequenzen gezeigt werden um Appetit zu machen.
Ich war wenig beeindruckt und hatte im Vorfeld extra meine expectations auf super low geschraubt um mich am Ende nicht über das viele Geld zu ärgern.
Ich hatte von einigen, die im Sommer hier waren gehört, dass alles ziemlich unenspannt sein soll und die Führer einen immer weiter schieben und man gar nicht groß Zeit für Fotos hat.
Deshalb war ich von Anfang an im "beastmode" und lies mich durch nichts und niemanden ablenken. Ich wollte schließlich in kurzer Zeit die besten Fotos bekommen.

Nachdem wir am Eingangsschild vorbei gelaufen waren und ich und eine andere der Gruppe sich als "Lord of the rings" - Jungfrauen heraus gestellt hatten, liefen wir durch den kleinen Weg, wo Bilbo Baggins (ich finde immer merkwürdig, wenn die Filmnamen in den unters. Sprachen geändert werden - in Deutsch also Bilbo Beutlin) Reise beginnt und dann standen wir vor den ersten kleinen Hobbit Holes.
Und ich dachte erst, dass es das jetzt hier ist. Ich war ein wenig angepisst, da es inzwischen nur noch bewölkt war. Trotzdem machte ich ein Foto nach dem nächsten.

Ich war morgens noch bei Instagram auf Inspirationssuche gegangen, was man denn so für besondere Fotos hier machen kann, die nicht jeder hat und hatte irgendwie nichts gefunden. Die meisten hockten nur unkreativ am Zaun.
Nachdem aber schon das erste Foto ziemlich nice geworden war, obwohl ich relativ unrekativ auf einer Bank gesessen hatte, wurde meine Laune etwas besser und ich entspannter.

Dazu kam noch, dass ich merkte, dass es noch den ganzen Berg lang hoch geht und das alles viel größer ist, als ich dachte.
Was die Dame so erzählte war mir relativ egal, sodass ich ausschließlich hinten dran blieb um Zeit für Fotos zu haben. Und ich weiß nicht ob es an der Nebensaison lag aber es war super entspannt. Niemand stresste und wir konnten uns mit unseren kreativen Fotoexperimenten so viel Zeit lassen wie wir wollten.
Alles ist so schrecklich niedlich und mit viel Liebe zum Detail gestaltet.
Unzählige Blumen vor den Häuschen. Ein paar Kürbisse. Kleine Bänkchen. Gießkannen und alles um so ein schrecklich hyggeliges Gefühl zu erzeugen und das schlug total bei mir ein.


Dazu kam noch, dass wir uns ja gerade am Frühlingsanfang befinden und die ersten Bäumchen anfingen zu blühen.
Wir liefen langsam den Berg lang hoch zur Hütte von Bilbo Baggins und genossen die Aussicht über das ganze Auenland und den Green Dragon. Dort oben zog auch auf einmal der Himmel auf und es trat das schönste Nachmittagslicht zum Vorschein.
Das war der Moment wo meine erst so skeptisch, hektische Laune in eine sehr gute umschlug und ich wusste, dass es die richtige Entscheidung war, doch nach Hobbiton zu kommen.
Wir liefen langsam wieder den Berg lang runter und ich konnte ein paar wunderschöne leuchtende Augenblicke einfangen.
Dann ging es zum
Green Dragon Pub

Und hier war ich dann endgültig begeistert. Das Licht war so schön. Der See lag ruhig vor uns. Die Reflektionen der Bäume im See und dazu die niedliche kleine Brücke, die Wassermühle und das Green Dragon Pub.
Zu der Tour gehört auch noch ein Getränk im Green Dragon. Man kann zwischen Ginger Ale, Cider, Pale Ale und Black Beer entscheiden. Ich entschied mich auf Anraten vom Tourguide für das Schwarzbier weil sie meinte, dass das dem deutschen am nahesten kommen würde. Und in der Tat, sehr schmackhaft für neuseeländische Verhältnisse.

Wir hatten 20 Minuten am oder im Pub. Da das Wetter so schön war, verbrachte ich die ganze Zeit draußen mit Fotos machen und stürzte das Bier nur so hinter um den Becher wieder los zu werden :-D


Und dann hieß es nach so 1,5 h - es geht wieder zum Bus.
Erstaunlicherweise hatte ich sogar ein recht zufriedenes Gefühl, dass ich alles was wichtig war, eingefangen hatte.
Rückfahrt
Zurück ging es dann wieder über die sanften Hügel in unser geliebtes Raglan. Einen wunderschönen Sonnenuntergang bekamen wir zum krönenden Abschluss des Tages auch noch geschenkt.
Fazit
Wenn ihr mich vor dem Tag gefragt hättet, dann hätte ich natürlich gesagt, dass es nur ein Muss ist für Leute die den Film gesehen haben aber nach dem Trip kann ich sagen, dass es sich auch für jeden lohnt der gerne fotografiert, da die Fotomotive einfach unedlich sind.
Widererwartend hatte ich also eine enorm gute Zeit und werde sicher irgendwann die Filme noch mal richtig angucken, weil man ja doch einige Stellen erkennen wird die man in Neuseeland besucht hat.
Es ist nach wie vor verrückt, dass auch nach so vielen Jahren das Filmset noch jeden Tag so zahlreich besucht wird aber es ist halt auch wirklich schön!

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